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Die Nanania Ranch mit einem Löffelhund-Projekt der deutschen Tierärztin Margit Du Toit. 35 km südöstlich von Maltahöhe, auf der
D0804. Die Anfahrt war sehr gewöhnungsbedürftig, durch karges Land mit Wellblech Schotterstraßen ohne Ende. Endlich kam die Farm,
die nicht gerade einladend wirkte, in der Ferne zum Vorschein. Oftmals täuscht der erste Eindruck, aber weit gefehlt. Margit war
für drei Wochen nach Deutschland gereist und hatte die Farm einem Verwalter übergeben, ohne ihn von unserer Ankunft zu informieren!
Wir platzten so um 16:00 Uhr direkt in die Vorbereitungen zu einer groß angelegten Springbockjagd, der angegliederten Ranch.
Die Jäger, samt Verwalter, ließen wohl in Abwesenheit von Margit Du Toit, die das Löffelhund Projekt unter sich hat, die 'Puppen'
tanzen. Der Verwalter viel über unser Kommen aus allen Wolken, war aber dennoch sehr bemüht uns alles zu erklären, und das Beste
aus der Situation zu machen. Er organisierte schnell ein paar Angestellte, um ein Zimmer in Ordnung bringen zu lassen, was
natürlich belegt war weil niemand mit uns gerechnet hatte. Unsere Bitte um einen Zimmerschlüssel konnte er nicht erfüllen, da keiner auffindbar war.
Im gleichen Atemzug beteuerte er jedoch, dass es mit der Sicherheit überhaupt kein Problem gebe. Beruhigend wirkte diese Aussage
aber trotzdem nicht und als wir wenig später am Haupthaus eine eingeschlagene Glasfront sahen, bestätigte dies die aufkommende
Unsicherheit. Am Tag zuvor war dort eingebrochen worden, angeblich von Angestellten, die nach Alkohol suchten. Wir haben in
dieser Nacht vorsichtshalber unsere Tür mit einer Eisenstange von einem riesigen Kaktus gesichert und sind in aller Frühe abgefahren.
Allerdings hat das Angebot des Verwalters, uns vorher noch die Jagdausbeute zu zeigen, doch verlockt. 16 Springböcke hatten sie in
der Nacht erlegt, ausgenommen, abgezogen und aufgereiht, um sie am Tag danach in Kühlboxen weiter zu transportieren.
Na ja, wir fanden das alles nicht so prickeln, aber es gehört auch zu Afrika.
Weiter ging es zurück nach Maltahöhe, mit dortigem
Stopp zum Kaffee im Hotel Helmeringhausen. Eine super Entschädigung für die vergangene Nacht.
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Dort war wieder alles in bester Ordnung. Nach einer
überwältigenden Farmzufahrt auf roten Sandstraßen mit angrenzendem trockenen Grasland und einer herzlichen Begrüßung,
gesellten wir uns zur Runde, der schon angekommenen Gäste. Gegessen wurde wieder am großen Farmtisch mit der Familie und allen
Gästen. Urlaubserfahrungen konnten nun ausgetauscht werden und gemeinsam mit Horst und Angelika bestiegen wir den Hausberg.
Von Herrn und Frau Theile erfuhren wir in großer Runde viel über die Philosophie der Farmfamilie, was bei einer Farmrundfahrt
mit ihren Kindern Thorsten und Lin, anschaulich und mit umfangreichem Wissen, ergänzt wurde.
Alle Beteiligten haben gelernt, wie unerlässlich wichtig es für die Farmarbeit am trockenen Namibrand ist, mit der Natur zu Farmen,
nicht zu Überweiden und somit gezielte Hege zu treiben. Nach Sonnenuntergang, und bei leuchtendem Vollmond fuhr Lin den Geländewagen mit all' ihren Gästen, ganz gekonnt durch die Dunkelheit, zurück zur Farm.
Wir werden es nie vergessen.
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